Familienkreis
Familienkreis – Wochenendfahrt nach Memleben
(16.-18. Juni 2023)
Es begann damit, dass wir im Kreis einen Vortrag über Kloster- und Kaiserpfalz Memleben gehört haben. Der Ort ist Schauplatz erlebbarer Geschichte, von Ausgrabungen und zugleich ein Ort des Gottesdienstes und der Seelsorge in der Gegenwart. Von Otto dem Großen bis Heinrich II kam eine ganze Herrscherdynastie in diese ottonische Kaiserpfalz. Kaiser Otto II und seine Gattin Theophanu gründeten später dort das berühmte Benediktinerkloster. Einige aus unserem Kreis wurden neugierig, und dann stand es fest: Wir wollten diesen interessanten Ort im Saale-Unstrut-Tal kennenlernen.
So ging es am 16. Juni mit 3 Autos ins schöne Hotel Unstrut-Idyll, wo wir bei herrlichem Wetter auch in Gemeinschaft auf der Terrasse sitzen konnten.
Am Samstag liefen wir zu Fuß zur Kloster-Pforte. Wir hatten dort nicht nur eine interessante Führung durch das Gelände und die Krypta, sondern nahmen am Programm Museums-Pädagogik teil, was uns erlaubte, mittelalterliche Erfahrungen zu sammeln. So schlüpften wir in Habit und Skapulier und wählten mit Griffel und Wachstafel in Keilschrift eine Äbtissin. Diese war nun mit Stab und Umhängekreuz zuständig, die Gruppe anzuführen und gleichzeitig für deren Disziplin zu sorgen, es herrschte nämlich Schweigen. Wir lernten mit der Feder umzugehen und auch karolingische Minuskeln zu schreiben. Ferner bekamen wir bei schönem Sommerwetter den Klostergarten erklärt. Besonders eindrücklich war das Mittagessen, das streng nach der Benediktinischen Regel eingenommen wurde. Alle warteten vor dem Hinsetzen, bis die Äbtissin mit einer Geste die Erlaubnis dazu erteilte. Es gab ein einfaches Mahl, das mit einem dicken Holzlöffel verzehrt wurde oder aber mit den Fingern. Während des Essens gab es eine Lesung über jene Abschnitte der Benediktinischen Regeln, die von den Mahlzeiten handelten. Wer etwas nachbestellen wollte, musste dies mit Gesten tun, die wir vorher eingeübt haben. Das Essen wurde mit Klopfzeichen durch die Äbtissin beendet.
Nach diesen interessanten Erlebnissen hatten wir noch reichlich Gelegenheit, die Ausstellungen „Wissen + Macht. Der heilige Benedikt und die Ottonen“ sowie „Des Kaisers Herz“ im eigenen Tempo zu besichtigen oder aber im Klostergarten inmitten herrlicher Blumenpracht auszuruhen.
Nach einer kleinen Ruhepause war noch Zeit, uns im Bereich der Arche Nebra sowie der interssanten Stadt Naumburg aufzuhalten und dabei auch ein wenig die schöne Landschaft mit viel Weinbau anzuschauen.
Auf der Heimfahrt am Sonntag besuchten wir eine Messe in Querfurt und wurden im Anschluss noch von dem dortigen Priester begrüßt, der uns Verschiedenes über seinen Kirchenkreis erläuterte. So kehrten wir mit Segen heim.
Renate Schimmelpfennig